1 Woche zuckerfrei: Fehlen nur noch 51

Die erste von 52 Wochen ohne Zucker ist geschafft. „Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen“. Ich weiß, ich sollte stolz darauf sein, dass ich angefangen habe, aber so sehr ich Aristoteles und die Wahrheit seiner Worte schätze … es ist auch ein ziemlicher Mist. Der Anfang ist leicht. Ich bin so gut in Anfängen. Und im Beenden. Es ist der mittlere Teil, an dem ich scheitere. Nicht nur beim Süßkram. Durchhaltevermögen steht nicht als Stärke in meinem Lebenslauf.

Eine der wenigen Male, die ich Durchhaltevermögen gezeigt habe, war, als ich mich entschied, einen Halbmarathon zu laufen. War ich stolz, als ich dabei blieb und endlich die Ziellinie überquerte. Und im folgenden Jahr blieb ich weiter dran und verbesserte meine Zeit deutlich.

Ich habe mir das Ziel Halbmarathon gesetzt, um meinem Gehirn beizubringen, wie super langfristiges Engagement sein kann. Ob es funktioniert hat? Ein wenig, denke ich. Ich bezweifle, dass ich ohne diese Erfahrung die Zuversicht für das Gelingen dieses Ein-Jahr-ohne-Zucker-Projekts hätte. Und ich liebe es inzwischen, zu laufen. Das macht mich glücklich und ist gesund.

Jetzt hoffe ich, dass ich die Abwesenheit von Zucker in meinem Leben auch lieben werde.

„seitenfüllende, qualvolle Wochen zu überstehen“

Der erste Tag des Zuckerentzugs war wirklich heftig – inklusive auf dem Fußboden der Toilette kauern und befürchten, dass ich gleich im Exorzisten-Style die Wohnung verschönere.

Am Folgetag kamen die von vielen heraufbeschworenen Kopfschmerzen und der Heißhunger auf Süßes.

Und dann … ja, dann wurde es fast schon langweilig. Ich hatte mich darauf vorbereitet seitenfüllende, qualvolle Wochen zu überstehen und hier von meinem Elend zu berichten. Daraus wird leider nichts.

Mein größtes Problem war/ist, dass ich ab und an zu wenig esse. Ich war und bin es einfach noch gewohnt, einen Großteil meiner Kalorien durch Franzbrötchen, Schokokekse, Milchschnitten, Kuchen, Muffins und anderen Süßbomben zu mir zu nehmen. Ach, und Weißmehl.

Da ich den aktuelle auch meide, hat sich mein Speiseplan auf den Kopf gestellt. Mal eben was vom Bäcker: nicht drin. Spaghettischlacht: Nö. Pizza: Kannste knicken.

„Baby Steps. Erst vom weißen Pulver wegkommen“

Da fiel plötzlich einiges weg, womit ich mir sonst den Magen gefüllt hatte. Obwohl ich mich eigentlich gut vorbereitet und eine Liste mit leckeren Rezepten hatte, reichte das nicht aus. Sellerie und Gurken sknacken, finde ich verrückterweise zwar total lecker, aber man braucht gefühlt eine Lasterladung davon, um wirklich satt zu werden.

Ich habe dann angefangen, viel Käse und Nüsse zwischendurch zu essen. Das hilft.

Ich höre gedanklich jetzt schon einige, die schon gesunde Ernährung für sich erobert haben, unken: „Zwischendurch Essen ist nicht gut. Du musst es auf 2-3 Mahlzeiten am Tag verteilen“. An all euch: Ich weiß ja. Aber, Baby Steps. Erst vom weißen Pulver wegkommen und dann können wir weiter sehen.

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