2 Wochen ohne Zucker – Lebensretter Erdnussbutter

Kennt ihr diese Dauerwerbesendungen, die vor allem spät nachts laufen? Wo sonst kann man einen Bären sehen, der neben einer grazilen jungen Dame auf einem aufblasbaren Bett tanzt, ohne sie zu wecken? Große Unterhaltung.

Jedenfalls denke ich unentwegt an zuckerhaltiges Essen. Wirklich unentwegt. Als hätte sich so ein gigantischer Werbeblock in meinem Kopf eingenistet. Als hätte ich Kopfkino, nur dass die Vorstellung nie beginnt, sondern immer wieder in Dauerschleife die obligatorische Eiswerbung läuft. Manchmal rechne ich damit, dass jeden Moment ein junger Mann mit Kühltruhe vor dem Bauch auftaucht und brüllt „Will jemand noch ein Eiiiis?“ … während ich grade die Wäsche zusammenlege.

„mit Zimt schmeckt es noch viel dekadenter“

Inzwischen habe ich die ultimative Wunderwaffe gegen Heißhunger für mich gefunden. Meinen ganz persönlichen Werbeblocker. Erdnussbutter. Oder heißt das ungeübte Zeug prinzipiell Erdnussmus? Klingt irgendwie unsexy; ich bleibe bei Butter.

Wenn ich dringend Kalorien brauche, oder Frustfutter, oder mein Mund Langeweile hat, schnappe ich mir einen Löffel, das Erdnussbutterglas und einen Zimtstreuer. Denn mit Zimt schmeckt es einfach noch viel dekadenter. Wunderbar.

Seit dieser Woche esse ich sogar etwas Obst. Wusstet ihr, dass man Grapefruit auch essen darf, ohne vorher Zucker darauf zu streuen?

Und Himbeeren, seit wann sind Himbeeren bitte so süß? Aber eigentlich brauche ich gar kein Obst für Süße. Ich musste tatsächlich eine Tomaten-Kürbissuppe mit Wasser strecken, weil sie mir zu süß war.

Sicher, ich habe oft genug gelesen, dass die Geschmacksnerven sich umstellen – aber so schnell?

„Ist das herrlich, ich kann denken.“

Jetzt aber zu dem, was mich wirklich umhaut: Ich habe schon jetzt, nach nur zwei Wochen ohne Zucker, das Gefühl, dass es mir besser geht. Einige meiner Leiden, die ich durch Zuckerlosigkeit bekämpfen will, werden tatsächlich schon besser. Zum Beispiel habe ich kein Sodbrennen mehr, dass mich zuvor mehrmals täglich heimgesucht hat.

Und obwohl ich – dank Kleinkind und Baby – dauermüde bin, ist meine Konzentrationsfähigkeit grade an einem so hohen Level, wie ich es sonst nur … ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr in welchen Lebensphasen ich mich so gut konzentrieren konnte. Bestimmt irgendwann, aber definitiv nicht so viele Tage hintereinander. Ist das herrlich, ich kann denken.

Ich sehe grade, mein Erdnussbutterglas ist fast leer. Schnell neue besorgen, wer weiß, ob ich sonst Woche 3 ohne Zucker überlebe.

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